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Wangerooge – 7,94 Quadratkilometer in der südlichen Nordsee

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Die heutige Nordseeinsel Wangerooge wurde früher und auf niederdeutsch als Wangeroog bezeichnet. Sie ist mit einer Fläche von 7,94 Quadratkilometern die zweitkleinste bewohnte Insel der sieben bewohnten Ostfriesischen Inseln. Die östlichste dieser Inseln gehört als einzige der bewohnten Inseln nicht zur Ostfriesischen Landschaft sondern zum friesischen Jeverland. Sie ist eine Einheitsgemeinde im Landkreis Friesland in Niedersachsen. Der zentrale Wirtschaftsfaktor der Insel, die Nordseeheilbad ist, ist der Tourismus. Auf der autofreien Insel leben knapp 1.300 Einwohner.

Wangerooge – Östlichste der ostfriesischen Inseln

Sandstrand Wangerooge

Sandstrand Wangerooge

Die 7,94 Quadratkilometer große Insel liegt in der südlichen Nordsee und gehört zu den sieben bewohnten ostfriesischen Inseln. Von Ost nach West erstreckt sich die Insel über 8,5 Kilometer und von Norden bis nach Süden über bis zu 2,2 Kilometer. 2,2 Kilometer ist die Breite im Westen der Insel, auf Höhe des Ortes liegt sie nur bei 1,2 Kilometern. Zwischen Wangerooge und dem Festland liegen etwa sieben Kilometer. Westlich von Wangerooge liegt in zwei Kilometern Entfernung die Nordseeinsel Spiekeroog. Nach Baltrum ist Wangerooge die zweitkleinste bewohnte ostfriesische Insel.

An der nördlichen Seite von Wangerooge liegt ein etwa 100 Meter breiter und drei Kilometer langer Sandstrand. Dieser Strand geht im Osten der Insel in ein etwa 500 Meter breites und drei Kilometer langes Feld mit Sandablagerungen über. Im Westen von Wangerooge finden sich zwei weitere Strände. Im Süden der Insel befindet sich das Wattenmeer, welches bei Ebbe weitgehend trocken liegt.

Die höchste Erhebung der Insel liegt bei 17 Metern über NN. Auf dieser Aussichts-Düne wurde 1990 eine Aussichtsplattform eingerichtet. Die weiteren Sanddünen auf der Insel erreichen Höhen von bis zu 12 Metern.

Wangerooge – Wo kommt der Name her?

Der Name der Nordseeinsel Wangerooge setzt sich auf zwei Wörtern zusammen. Zum einem dem altgermanischen Wort Wanga für Wiese und zum anderem aus dem friesischen Wort Oog für Insel. Direkt übersetzt bedeutet Wangerooge also Wieseninsel. Da die Insel ihren Namen aber vom Wangerland (Wiesenland) hat, das vor der Insel auf dem Festland liegt, bedeutet der Name Wangerooge vielmehr: die zum Wangerland gehörende Insel.

Den Namen Wangerooge trägt die Insel aber erst seit 1885. Vorher trug die Insel die Namen Wangeroich (1532), Wangero (1597), Wangeröhe (1613) und danach Wangeroog (analog zu Langeoog oder Spiekeroog). Damals wurde das „e“ per Erlass vom Großherzogtum Oldenburg gegen den Widerspruch der damaligen Inselbewohner angefügt.

Wangerooge wandert

Wie die anderen Inseln der ostfriesischen Inseln verlagert sich auch die Insel Wangerooge im Laufe der Zeit. Durch den Einfluss von Wind- und Meeresströmungen „wandert“ die Insel. Während die Hauptströmung von West nach Ost an den Westseiten der Inseln immer ein wenig nagt, lagert sich an den Ostseiten immer wieder Sand ab. An Wangerooge selbst kann man die größte Form- und Lagerveränderung beobachten. Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert verlor die Insel im Westen etwa zwei Kilometer und nahm gleichzeitig im Osten etwa vier Kilometer an Länge zu. Durch die Veränderung der Insel mussten im Laufe der Inselgeschichte auch immer wieder Siedlungen aufgegeben und neu aufgebaut werden.

In seiner heutigen Form ist die Insel eine von Menschen geformte Insel mit stabiler Lage und Form. Zurückzuführen ist das auf aufwändige Inselschutzmaßnahmen, die schon Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen wurde. Wäre dies nicht geschehen, wäre die Insel höchstwahrscheinlich in die Jadeströmung abgewandert.

Wasserversorgung auf Wangerooge

Seit 1963 wird Wangerooge vom Festland aus mit Trinkwasser versorgt. Es gelangt durch Rohrleitungen zur Insel. Für die Notversorgung gibt es auf der Insel ein Wasserwerk mit drei etwa zehn Meter tiefen Brunnen. Diese Anlage wurde 1951 in Betrieb genommen und arbeitet auch als so genanntes Speicherpumpwerk mit einem Speichervolumen von 2.000 Kubikmetern.

Für die Abwasserbehandlung verfügt Wangerooge seit Mitte 2005 über eine Klärschlammvererdungsanlage. Die Schwebstoffe des Inselabwassers werden in einem mit Schilf bepflanzten Becken aufgefangen und das geklärte Wasser wird anschließend ins Watt gepumpt. Wenn sich das Becken nach einigen Jahren gefüllt hat wird der Humusboden ausgebaggert und verwertet.

Wangerooge und der Tourismus

Im Jahr 2004 feierte die Insel Wangerooge das 200-jährige Bestehen als Seebad. Auf der Insel werden viele Kuren bei Erkrankungen der Atemwege, Herz- und Kreislaufstörungen sowie allergischen Erkrankungen und Hautleiden gemacht. Dadurch und durch die vielen Touristen steigt die Zahl der Feriengäste im Sommer auf ein Mehrfaches der Einwohnerzahl an. In Zeiten der Hochsaison halten sich bis zu 10.000 Übernachtungsgäste auf der Insel auf und hinzu kommen noch ca. 2.000 Tagesausflügler. Insgesamt liegt die Zahl der Übernachtungen im Jahr bei rund 500.000.

Die touristische Vermarktung der Insel übernimmt die Marketingorganisation Die Nordsee GmbH, die in Schortens ihren Sitz hat. Die Nordsee GmbH vertritt die sieben ostfriesischen Insel und 15 niedersächsische Küstenorte. Dabei ist sie verantwortlich für die gemeinsame Pressearbeit, das Marketing und führt unterschiedliche Messen und Veranstaltungen durch. Weiter erstellt Die Nordsee GbmH unterschiedliche Printmaterialien.

Verkehr auf und zur Insel

Fähre nach Wangerooge

Fähre nach Wangerooge

Wie schon am Anfang geschrieben ist Wangerooge eine autofreie Insel. Ausnahmen bilden die Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr und dem Rettungsdienst, sowie Baumaschinen. Weitere Elektrofahrzeuge gibt es zum gewerblichen Transport und in Form von zwei Großraum-Taxis. Noch bis zum Jahre 2000 wurden Pferdekutschen für den gewerblichen Transport genutzt. Kutschfahrten für Gäste gibt es auch heute noch.

Die Touristen bringen in der Regel aber ihr Gepäck mit Bollerwagen zu ihren Unterkünften. Auf der Insel können Fahrräder ausgeliehen werden oder mit dem Schiff selbst mitgebracht werden. Das Radwegenetz auf der Insel ist, bis auf das äußerste Ostende, gut ausgebaut.

Zur Insel gelangt man mit dem Schiff von Harlesiel aus. Von dort aus wird der größte Teil des Personen- und Güterverkehrs zur Insel abgewickelt. Auf der Insel angekommen geht es die etwa drei Kilometer lange Strecke mit einer Schmalspurbahn (1000 mm Spurweite) vom Westanleger (Hafen) zum Dorfbahnhof. Die so genannte Wangerooge Inselbahn ist das einzige von Verbrennungsmotoren angetriebene Verkehrsmittel auf der Insel. Betrieben wird die Bahn von der DB AutoZug, einer Tochter der Deutschen Bahn. Die Wangerooger Inselbahn ist die einzige von der Deutschen Bahn betriebene Schmalspurbahn.

Wangerooge im Herbst 2010 - 9Auch mit dem Flugzeug ist Wangerooge erreichbar. Die 1929 gegründete Wangerooge Flughafen GbmH betreibt den Kleinflugplatz Wangerooge. Die offizielle Bezeichnung vom Flughafen lautet Verkehrslandeplatz Wangerooge. Der Verkehrslandeplatz Wangerooge verfügt über zwei Pisten – eine Asphaltpiste mit 850 m Länge und eine Graspiste mit 500 m Länge. Vom ungefähr fünf Flugminuten entfernten Flugplatz Harle aus wird Wangerooge im Stundentakt angeflogen. Die Flugzeuge gehören zur Luftverkehr Friesland Harke GmbH & Co. KG. Neben den zwei Pisten gibt es auch einen Hubschrauber-Landeplatz. Außerhalb der Öffnungszeiten darf der Verkehrslandeplatz Wangerooge nur im Rettungseinsatz angeflogen werden.

Schule auf Wangerooge

Auf der Nordseeinsel Wangerooge findet sich eine Inselschule für die Klassen 5 bis 10 mit der Sekundarstufe I im Gymnasialbereich, einem Haupt- und Realschulbereich sowie einer Förderklasse mit dem Schwerpunkt auf geistiger Behinderung. An der Inselschule Wangerooge unterrichten etwa 15 Lehrkräfte und besucht wird die Schule von etwa 80 Schülerinnen und Schülern. Die Inselschule befindet sich in einem Gebäudekomplex, der bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als Kaserne mit dem Namen Jade-Kaserne diente. Nach der zehnten Klasse geht es für Schülerinnen und Schüler, die ihr Abitur machen wollen, zum Niedersächsischen Internatsgymnasium in Esens. Das Internat in Esens besuchen über 90 % Schülerinnen und Schüler von den ostfriesischen Inseln.

Leuchttürme auf Wangerooge

Westturm

Westturm

Auf Wangerooge findet man unterschiedliche Leuchttürme. Dazu zählen das aktive Seefeuer (Neuer Leuchtturm Wangerooge) und die zwei historischen Seezeichen den Alten Leuchtturm im Ort und den Westturm im Westen der Insel. Von Wangerooge aus sind zahlreiche weitere Leuchttürme und Seezeichen zu sehen, die den Seeschiffen als Leitsystem dienen. Zu den Seezeichen, die in ihrer Gesamtheit nur von Wangerooge aus mit bloßem Auge zu sehen sind, gehören der bekannte Leuchtturm Roter Sand und sein Nachfolger Alte Weser sowie die Leuchtfeuer Helgoland, Minsener Oog und Mellumplate.

Der Alte Leuchtturm im Zentrum vom Ort Wangerooge wurde im Jahr 1856 fertiggestellt und befand sich damals am Ostende der Insel. 1927 wurde der Turm auf 39 Meter aufgestockt. Auf dem Alten Leuchtturm haben sich bis 2012 etwa 5.000 Paare trauen lassen. Der Alte Leuchtturm wurde im Jahr 1969 vom Neuen Leuchtturm abgelöst. Er steht im Westen der Insel und das Seefeuer befindet sich in 64 Metern Höhe. Damit ist es eines der höchsten Seefeuer an Deutschlands Küste und hat eine Reichweite von 56 Kilometern. Zu erkennen ist der Neue Leuchtturm an folgendem Signal:  0,1 Sekunden Blitz (Rot), 4,9 Sekunden Pause.

1932 wurde der jetzige Neue Westturm im Rahmen eines freiwilligen Arbeitseinsatzes des Oldenburger Turnerbundes erbaut. Der Turm hat einen Grundriss von 12 x 12 Metern und ist dabei 56 Meter hoch. Der Turm hat acht Stockwerke und ein 15 Meter tiefes Fundament. Schon damals wurde der Turm als Herberge genutzt und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Turm Jugendherberge des DJH. 2005 entstand neben dem Turm ein großzügiger Jugendherbergsbau.

Weitere Informationen über Wangerooge

Da man in einem solchen Artikel gar nicht alle Informationen unterbringen kann folgen hier ein paar Links zum Thema Wangerooge:

Der Beitrag Wangerooge – 7,94 Quadratkilometer in der südlichen Nordsee erschien zuerst auf Leben an der Nordsee.


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